Hey, ich bin Mari Fährmann
56 Jahre alt, berufstätig – und meistens ganz gut im Takt. Unter der Woche stemme ich einen fordernden Vollzeitjob in einem großen Konzern, der selten Luft zum Durchschnaufen lässt, aber zuverlässig für volle Terminkalender sorgt. In meiner Freizeit schreibe ich – weil Denken allein mir irgendwann nicht mehr gereicht hat.

Zuhause bin ich in einer kleinen Stadt am Fuß der Schwäbischen Alb – dort, wo es Natur satt gibt, mein Garten auf charmante Weise wuchert und zwei wunderbar lebenslustige Goldie-Damen nach Feierabend das Kommando übernehmen. Die beiden sorgen zuverlässig dafür, dass ich nie vergesse, wer hier wirklich das Sagen hat – und dass Langeweile garantiert keine Option ist.
Neben Hundeblick und Harke schleicht sich manchmal eine dieser Fragen ins Beet, die man lieber zwischen Kompost und Kaffee verloren hätte: Wie soll das eigentlich weitergehen, dieses Altern?
Besonders laut wird sie Montagmorgens im Stau Richtung City – oder wenn mir mal wieder jemand mit einem halbgaren Kommentar signalisiert, dass ich in meinem Alter wohl eher eine demografische Randnotiz bin als mitten im Leben zu stehen.
Aber ganz ehrlich: Soll mich das beeindrucken? Frau Mitte 50 hat locker noch zehn Jahre Berufsleben vor sich – wenn sie mag, auch noch länger. Und meine Bucket-List ist kein ordentlich gefalteter Wunschzettel, sondern ein wild beschriebener Zettelstapel mit Kaffeeflecken und einem klaren PS: Nicht warten. Machen.
Also habe ich beschlossen, diesen Blog ins Leben zu rufen. Weil es für meine Lebensphase keinen richtigen Ort gibt. Zu alt für Influencer-Träume, zu jung für Sitzgymnastik mit Apfelschorle. Willkommen im Niemandsland zwischen Selfcare und Lesebrille.
Hier erzähle ich vom Leben in den Zwischenjahren – ohne Filter und ohne Weichzeichner, denn der ist spätestens nach 50 sowieso überflüssig. Meine Kolumnen in der Rubrik “Mal Ehrlich..” sind kleine Seitenhiebe auf diesen Lebensabschnitt und seine Absurditäten, gewürzt mit einer guten Prise Selbstironie und der ziemlich befreienden Erkenntnis, dass ich vermutlich nie perfekt sein werde. Und ganz ehrlich: Ich bin fein damit.
In der Rubrik „Ziel im Blick“ gibt’s handfeste Tipps, wie wir Frauen ab 50 weiter geradeaus gehen – auch wenn die Gesellschaft gern schon mal den Ausgang zeigt. Ohne erhobenen Zeigefinger und garantiert ohne Schöner-Wohnen-für-Omas-Anleitung. Dafür mit Humor, Haltung und ein bisschen Trotz.
Ich schreibe über die großen Fragen: Was will ich noch vom Leben? Wie setze ich mir neue Ziele? Und wie schaffe ich es, dranzubleiben – körperlich, geistig und emotional?
„Espresso für den Alltag“ liefert kleine Gedanken-Wachmacher für zwischendurch. Ohne Koffeinschock, aber mit Wirkung. Perfekt für Tage, an denen selbst Netflix keine Antworten mehr hat.
Meine Mission? Frauen wie uns sichtbar machen. Vernetzen. Bestärken. Wir sind viele. Wir sind klug, witzig, fit – und sowas von nicht am Ende. Wir haben Rechte, Träume, Ziele. Und wir haben es satt, uns kleinreden zu lassen.
Gemeinsam gestalten wir unser Leben neu, lachen über uns selbst und rütteln laut und deutlich an den Käfigen des Altersklischees – manchmal mit Stil, manchmal mit Stiefeln.
Wenn du das Gefühl hast, es geht dir ähnlich: Komm mit. Wir machen uns die nächsten Jahre ein bisschen schöner. Und ein bisschen freier.
Und falls du dich fragst, ob ein Blog wirklich etwas ändern kann: Vielleicht nicht die Welt. Aber unser Gefühl für sie. Und das reicht mir für den Anfang.
Wir können Mut wählen oder Bequemlichkeit, aber wir können nicht beides haben. Nicht zur selben Zeit.
Brené Brown